Bentshaft Paddel oder auch Knickschaftpaddel sind ja so ein ganz klein wenig umstritten. Mir gefallen die Dinger irgendwie und nach dem ich die Paddel ausprobiert habe, die bei unserem Plastik-Bomber dabei waren, muss ich sagen – Ein Alu-Rohr und ein PE-Blatt können auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Wie sich das ja Heute gehört, habe ich mal wieder ein paar Minuten Zeit im Internet vertan und bin auf Red Rock Store (http://www.redrockstore.com/) gestossen. Auf dieser Webseite findet man neben einem Versandhandel für Paddelzeugs auch noch eine “Free – Canoing How-to Link by Red-Rock” Sammlung. Die findet sich auf der rechten Seite der etwas antik anmutenden Website.
Neben ein paar Tip’s, wie Mann und Frau diesen oder jenen Schlag ausführt, oder seinen Kanadier lager kann (coole Idee) findet man auch die Beschreibung über den Sinn oder Unsinn des Bentshaft Paddels unter “Perfect Paddle Power!”.
Drei Grafiken verdeutlichen den angestrebten Sinn des “Bents” und den möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Nach der Idee des Bentshaft Paddels bewegt sich das “normale” Paddel so durchs Wasser:
Wie unschwer zu erkennen ist, wird ab einem gewissen Zeitpunkt der Paddelbewegung das Paddel und somit auch das Wasser hochgehoben. Irgendwann ist die aufzuwendende Arbeit für das Heben des Wasser einfach grösser als die Arbeit, die in den Vortrieb geht. Spätestens ab dann ist der Paddelschlag Kraft zehrend und ineffektiv.
Die Idee hinter dem Bentshaft ist es, die Phase der Krafteinleitung, die zum Vortrieb führt, zu vergrössern und die unproduktiven Phasen so klein wie möglich zu gestallten. Dabei sollte das Paddel natürlich wenn irgendmöglich die normalen Schläge wie z.B. eine Hohe Stütze ebenfalls sicher ermöglichen. Die Vortriebsoptimierung hat also Grenzen.
Das Ganze wird natürlich kontrovers disskutiert und diverse Experten haben schon Webseite mit Inhalten zum Thema gefüllt. Ob sinnvoll oder nicht, ich werde mir eines bauen…
Die Grafik, die die Idee des Bent am Shaft aufzeigt:
Wie man an dieser Grafik schön erkennen kann, ist die Strecke der effektiven Krafteinleitung ins Wasser im Vergleich zum Straight Shaft Paddle um einiges Grösser. Ob das nun wirklich 33% mehr als bei Straight Shaft sind, kann ich NICHT beurteilen, aber rein von der Logik scheint das so zu sein.
Legt man ein Kräftepolygon in das Bild und geht dabei davon aus, dass die eigentliche Kraft senkrecht zum Blatt (also im 90° Winkel) eingeleitet wird, stellt man sehr schell fest, dass die Horizontalen Kräfte schnell kleiner werden und die vertikalen Kräfte schnell wachsen. (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Krafteck ) Wachsende Vertikal-Kräfte bedeuten keinen Vortrieb sondern Hubarbeit. Man muss Paddel und Wasser anheben.
Interessant wäre noch die Untersuchung der Tatsache, dass die Paddel und Boote ja einen Evoliutionszeitraum von ein paar hundert, wenn nicht gar tausend Jahren hinter sich haben. Man könnte sagen – sie sind ausgereift. Warum hat sich weder bei den Inuit noch bei den Indigenen Völker Nordamerikas der Bent am Shaft gebildet oder hat der was mit den Fertigungsmöglichkeiten zu tun, die zur Verfügung standen?
Soviel zum Thema Bentshaft Paddle.
Gruss,
Axel
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